Nachtfelsen

Kastanienherz

Belustigt sah Kastanienherz Rindenpfote an. Er blickte sich kurz im Lager um und sah seine Schwester Funkenpfote zu ihrer besten Freundin Flüsterwind laufen und sie beglückwünschen. "Funkenpfote macht sich auch gut...wenn sie so weiter macht, wird sie hoffentlich auch bald eine gute Kriegerin werden!", dachte er glücklich. Er hatte seine Schwester sehr gern, und von Eisklaue hatte er gehört, dass sie schnelle Fortschritte machte.
"Ich gehe kurz zu Schattenstern und Bernsteinkralle.", wandte er sich an seinen neuen Schüler und trabte zu den Beiden herüber. Von weitem hatte er aufgeschnappt, dass sie morgen mit den Schülern aufbrechen wollten, um ihnen das Territorium zu zeigen. "Hoffentlich mache ich mit Rindenpfote alles richtig...", machten sich kleine Zweifel in ihm breit, doch er schob sie gleich wieder beiseite.
Er nickte seiner Anführerin und Bernsteinkralle kurz zu und sagte dann: "Ich habe gehört, ihr wollt den Schülern morgen das Territorium zeigen. Kann ich da auch mitkommen?" Ein wenig unsicher sah er Schattenstern an. "Vielen Dank, dass du mir einen Schüler gegeben hast!", meinte er und neigte respektvoll den Kopf vor ihr. "Aber...da es ja mein erster Schüler ist, wäre ich wirklich froh, wenn ihr mir am Anfang vielleicht ein wenig zur Seite stehen würdet."

Kastanienherz

Kastanienherz schnurrte erfreut. "Danke, Schattenstern. Das ist lieb von dir." Er hob den Kopf kurz zum Himmel, um zu sehen, wie das Wetter war. Langsam schien die Blattfrische zu nahen; es schneite schon seit einiger Zeit nicht mehr und die Pflanzen bekamen langsam neue Blätter. Die Sonne schien durch wenige Wolken hindurch und die Temperatur war ziemlich mild.
Kastanienherz atmete die frische Luft tief ein und schloss kurz die Augen. Er freute sich sehr, dass der strenge Winter vorbeizusein schien.
Er wandte sich an Schattenstern. "Ja, das finde ich gut. Wollen wir morgen früh gleich aufbrechen? Die Schüler werden sich bestimmt sehr freuen...ich weiss noch, wie es war, als ich Schüler wurde.", miaute er belustigt.

Eisklaue

Eisklaue trabte im Lager umher und suchte Funkenpfote. Er hatte eigentlich noch zu Schattenstern gehen und kurz mit ihr reden wollen, aber als er gesehen hatte, dass sie momentan beschäftigt war, hatte er es bleiben lassen. Manchmal stach es ihm in die Brust, wenn er sah, wie viel Schattenstern jetzt zu tun hatte und wie wenig Zeit sie miteinander verbringen konnten. Doch dann erinnerte er sich stets wieder daran, dass sie jetzt die Verantwortung für den Clan hatte. Doch ein wenig traurig war er manchmal schon. "Ich werde bei der nächsten Gelegenheit mit ihr jagen gehen, nur wir beide.", nahm er sich vor. Zugleich war Eisklaue wahnsinnig Stolz auf seine Gefährtin. Sie führte den Clan perfekt, und gerade vorhin, als sie die neuen Schüler ernannt und mit den jeweiligen Mentoren die bestmöglichen Entscheidungen gefällt hatte, wollte ihm das Herz fast aus der Brust springen.
Kurz blickte er sie noch einmal an und ihre Augen trafen sich. Ein Schauer durchlief seinen Körper, und er sah ihr kurz voller Liebe in die grünen Augen. Plötzlich ging es ihm gerade viel besser.
Eisklaue riss sich los und trabte glücklich herüber zu Flüsterwind und Funkenpfote. "Hey, Flüsterwind, meinen herzlichen Glückwunsch!", miaute er der jungen Kriegerin fröhlich zu. Dann wandte er sich an seine Schülerin. "Funkenpfote, hast du Lust, morgen mal wieder etwas mit deinem alten Mentor zu unternehmen?", miaute er scherzhaft und lächelte.

Eisklaue

"Natürlich, ich meinte ja auch morgen.", miaute er und lachte. Er hatte gemerkt, dass sich seine Schülerin freute, etwas zu unternehmen, und das freute ihn natürlich auch.
"Jetzt sind wir doch alle zu müde. Du hast wirklich tapfer gekämpft heute!", lobte er seine Schülerin noch einmal. Dann fügte er hinzu: "Wenn du so weiter machst, wird aus die eine exzellente Kriegerin werden! Obwohl ich natürlich gar nicht daran zweifle." Eisklaue leckte ihr kurz über die Ohren und gähnte dann. "Und übrigens, wie es scheint habe ich doch ein Müdigkeitsgefühl.", meinte er gespielt bedauernd.

Eisklaue

Eisklaue lächelte. Er mochte Funkenpfote wirklich sehr, besonders weil er immer so mit ihr rumalbern konnte. Sie war fast wie eine Tochter für ihn. "Natürlich kannst du das!", sagte er belustigt. "Ich hatte zu meinem Mentor auch einen sehr guten Draht, und wir waren später sehr gute Freunde.", erzählte er ihr. Als er merkte, dass Funkenpfote müde war, wünschte er ihr eine gute Nacht und sah ihr noch eine Weile nach. Dann erhob er sich und trottete langsam auf Schattenstern zu. Vielleicht hatte sie ja jetzt Zeit.

Eisklaue

Eisklaue leckte seinerseits seiner Gefährtin liebevoll über den Kopf und sah ihr in die grünen Augen. "Schattenstern, ich habe dich noch gar nicht gefragt, ob es dir gut geht!", miaute er auf einmal besorgt. "Hast du im Kampf Wunden davongetragen?" Er schmiegte sich kurz an sie. "Ich hätte früher zur Klippe kommen sollen...ich hatte solche Angst um dich und den Clan!" Auf einmal machte sich Eisklaue Vorwürfe. Ängstlich suchte er das Fell Schattensterns nach Kratzern und Schrammen ab.

Eisklaue

Eisklaue lief Schattenstern besorgt hinterher. Dass es ihr schlecht wurde und dass sie Bauchweh hatte, war noch nie vorgekommen, seit er sie kannte. Während er hinter ihr herlief, dachte er kurz nach. "Sie hat schon ein Leben verloren, so kurz nachdem sie Anführerin wurde! Sie sollte besser auf sich aufpassen...aber sie ist die beste Kämpferin aus unserem Clan. Es wird nichts bringen, sie davon abzuhalten.", überlegte er. Eisklaue wusste genau, dass Schattenstern nichts unbedachtes tat und auf sich aufzupassen wusste. Aber trotzdem sorgte er sich um seine Gefährtin.
Als sie den Heilerbau erreicht hatten, kam Ahornblatt bereits heraus. "Schattenstern? Hier bin ich. Was genau hast du denn?", wollte die Heilerin wissen.
"Ihr war schlecht und sie hatte eben gerade Bauchweh.", platzte Eisklaue heraus. Er hatte Angst, dass Schattenstern innere Verletzungen davongetragen hatte, und sah Ahornblatt ängstlich zu.


Ahornblatt

Die Heilerin war bei Schattensterns Ruf sofort aus ihrem Bau gekommen. Nachdem Eisklaue ihr mitgeteilt hatte, an was die Anführerin litt, war sie erst um die schwarze Kätzin herumgelaufen, um sie kurz zu untersuchen. Sie betastete mit einer Pfote vorsichtig den Bauch der Anführerin und stutzte. Schattenstern schien komischerweise zugenommen zu haben. Ahornblatt spürte sofort, dass ihre Anführerin rundlicher war als sonst. Eigentlich war sie eine schlanke Kätzin, aber jetzt sah sie fast ein wenig fest gebaut aus.
Ahornblatt ging auf einmal ein Licht auf. Schattenstern war es erst schlecht gewesen, und dann hatte ihr der Bauch auf seltsame Weise wehgetan...das konnte eigentlich nur eines bedeuten. Die Heilerin beugte sich kurz herunter, um an Schattensterns Bauch zu horchen. Ja, es war eindeutig. Ahornblatt lachte freudig in sich hinein und richtete sich wieder auf.
"Ich weiss jetzt, was du hast, Schattenstern." Sie bemerkte, wie sich Eisklaue neben seiner Gefährtin verkrampfte und sich an sie presste. "Keine Angst, es ist nichts Schlimmes!" Ahornblatt konnte ihr breites Grinsen jetzt kaum noch verbergen. "Es sieht so aus, als ob ihr bald Eltern werden würdet! Herzlichen Glückwunsch!", miaute sie und beobachtete belustigt die Reaktion ihrer Anführerin.

Kleine Bemerkung: Ich habe nur mit Ahornblatt gepostet, weil Schilfbach, welche sie übernommen hat, momentan inaktiv ist.

Eisklaue

Eisklaue schaute seine Gefährtin total verblüfft an. Er konnte nicht glauben was er gerade gehört hatte. "Wir...wir werden Eltern?", stammelte er. Die Ungläubigkeit verwandelte sich in unfassbare Freude. "Schattenstern, wir werden doch tatsächlich Eltern! Ich glaub's nicht!", entfuhr es ihm laut. Er schmiegte sich ganz dicht an seine Gefährtin und leckte ihr heftig über den Kopf. "Das hätte ich nie geglaubt!", miaute er freudig. Er konnte sein Glück immer noch kaum fassen.


Ahornblatt

Ahornblatt sah Schattenstern und Eisklaue glücklich zu. Die Beiden freuten sich riesig über die Neuigkeiten. Als Schattenstern zu Bedenken gab, dass die Jungen durch den Kampf geschädigt worden sein könnten, konnte sie die Anführerin jedoch beruhigen. "Mach dir keine Sorgen, Schattenstern.", miaute Ahornblatt. "Wenn den Jungen etwas passiert wäre, hättest du das mitbekommen. Ganz sicher." Freundlich blinzelte die Heilerin Schattenstern zu.

Ahornblatt

Ahornblatt lächelte bei Schattensterns Worten. Als diese die Heilerin fragte, wie lange es etwa noch dauern würde, überlegte sie kurz. Sie wusste, dass eine Trächtigkeit durch abtasten etwa nach vier bis fünf Monden festgestellt werden konnte. Dazu kam die Übelkeit und die Bauchschmerzen. Ahornblatt rechnete kurz nach und wandte sich dann an Schattenstern. "Ich denke, es wird vielleicht noch ein wenig länger als ein Mond dauern.", meinte sie. Sie sah ihre Anführerin prüfend an. "Soll ich dir vielleicht noch etwas gegen die Übelkeit geben? Oder gegen die Schmerzen?", fragte sie fürsorglich.


Eisklaue

Eisklaue hätte Schattenstern am liebsten gepackt und wäre mit ihr durch das Lager gewirbelt. Aber er beherrschte sich. Mit leuchtenden Augen sah er seine Gefährtin an. "So bald schon? Das ist ja gar nicht mehr lange!", schnurrte er zufrieden.
Auf einmal kam ihm etwas in den Sinn. "Du solltest für die Zeit nach der Geburt einen Ersatzmentor für Schwarzpfote suchen,", meinte er. "Du musst schliesslich zumindest am Anfang für die Jungen da sein." Freudig leckte er ihr noch einmal über das Ohr. Er beugte sich zu Schattenstern vor und flüsterte ihr zärtlich ins Ohr: "Du wirst eine wunderbare Mutter werden. Das weis ich jetzt schon."