Goldfelsen

Amselpfote

Die frischgebackene Schülerin freute sich wahnsinnig, dass sie nun endlich zu den Älteren gehörte. Mit leuchtenden Augen hatte sie erfahren, dass Honigpelz ihr Mentor war, und das hatte sie gefreut. Sie wusste, dass der Kater zwischendurch ein wenig faul war, aber im Grunde war er eine herzensgute und verständnisvolle Katze. Sie war nach ihrer Ernennung schnell zu ihm hingelaufen, um ihn zu begrüssen, doch danach war er schnell mit seiner Gefährtin Kristallstern im Heilerbau verschwunden. Amselpfote wollte die Beiden nicht stören, denn sie hatten sowieso viel zu wenig Zeit füreinander, seit Kristallstern den Clan führte. Also lief die schwarze Kätzin, immer noch sehr glücklich, vor den Heilerbau und wartete auf ihren neuen Mentor.
Nach einer Weile kam ihr Vater Eichensplitter, um ihr über den Kopf zu lecken und sie zu beglückwünschen. Zuerst war die schwarze Kätzin ein wenig neidisch gewesen, dass ihre Schwester Eichensplitter als Mentor bekommen hatte, doch das war blitzschnell verflogen. Honigpelz war schliesslich auch ein toller Krieger, und sie hatte ihn schon immer gemocht. Ein wenig zappelig hopste die kleine Kätzin vor dem Heilerbau herum, in der Hoffnung, dass Honigpelz in Begleitung von Kristallstern endlich wieder herauskam.


Eichensplitter

Eichensplitter verfolgte ruhig und aufmerksam Kristallsterns Ernennung der beiden neuen Schüler. Als er seinen Namen hörte, horchte er sofort auf. Als Schattenstern sagte, dass er der Mentor seiner Tochter Hummelpfote sein würde, fingen seine Augen an zu leuchten.
Er liebte seine beiden Töchter sehr, und es erfüllte ihn mit grosser Freude, dass er eine von ihnen ausbilden durfte.
Leichtfüssig lief er auf die Kätzin zu und stupste seine Nase gegen die ihre. "Hey, Hummelpfote, das nenne ich ja einen tollen Zufall!", miaute er ihr belustigt zu. "Du hast deinen alten Vater als Mentor erwischt!", lachte er. Dann beugte er sich vor und sagte leise: "Ich bin so stolz auf euch! Ihr werdet bestimmt feine Krieger!" Sanft leckte er seiner wild zappelnden Tochter über das Ohr.
Er wusste aus eigener Erfahrung, dass Hummelpfote ziemlich aufgeregt sein musste, und daher liess er ihr etwas Zeit, zu verschnaufen. Er lief kurz zu seiner anderen Tochter Amselpfote herüber, um sie zu beglückwünschen, dann ging er zu Hummelpfote zurück.
Nach einer Weile meinte er: "Und? Wie fühlt es sich als Schülerin denn so an?" Ein belustigtes Funkeln stahl sich in seine Augen. "Hast du Lust, morgen gemeinsam mit deiner Schwester und Honigpelz Territorium zu erkunden?"

Amselpfote

"Toll!", rief sie sofort auf die Frage ihres Mentors. Sie hopste immer noch wie wild herum, doch dann besann sie sich eines besseren. Genau wie ihre Schwester Hummelpfote es vorhin getan hatte, hörte sie schlagartig damit auf. Sie war schliesslich jetzt Schülerin! Stattdessen wandte sie sich an ihren Vater. "Danke, Papa. Wir werden dich nicht enttäuschen.", miaute sie glücklich. Zu ihrem Mentor sagte sie: "Ich bin froh, dich als Mentor zu haben! Von dir kann ich bestimmt viel lernen." Amselpfote freute sich richtig auf den morgigen Tag. Aufgeregt lief sie zu ihrer Schwester und kuschelte sich kurz an sie. "Hummelpfote, wir sind jetzt Schüler!", freute sie sich zusammen mit ihr. "Übrigens, dein neuer Name hört sich wirklich gut an!", meinte sie belustigt.


Eichensplitter

"Hallo, Honigpelz!", begrüsste der 2. Anführer den Gefährten von Kristallstern. "Und, wie wäre es, wenn wir Beide morgen zusammen mit Hummelpfote und Amselpfote losziehen und ihnen das Territorium erst mal zeigen?", fragte er. Glücklich schaute er seinen beiden Töchter zu. Er wusste, dass sie beide tolle Kriegerinnen werden würden, die dem Clan viel Ehre bringen würden.

Amselpfote

Nachdem sie sich von der freudigen "Umherkugelei" mit ihrer Schwester aufgerappelt hatte, hockte sie sich neben ihren Mentor. Sie hatte an seinem Tonfall bemerkt, dass er bestimmt lieber mit Kristallstern eine Weile lang alleine sein möchte. Verständnisvoll sah sie ihn an. "Nein, ist schon gut so. Ich muss ja nicht dabeisein, wir haben noch viel Zeit.", miaute sie fröhlich.


Eichensplitter

Eichensplitter wandte sich an seine Tochter und nun auch Schülerin Hummelpfote. "Na, Hummelpfote? Gehen wir Beide morgen auf Entdeckungstour?", fragte er sie mit leuchtenden Augen. Er war mindestens genau so aufgeregt wie seine Tochter. Endlich würde sie das Territorium seines Clans sehen! Stolz flammte in ihm auf, als er sie lächelnd ansah.

Eichensplitter

Eichensplitter schnurrte. "Das ist toll!", sagte er. Auf einmal hatte er eine Idee. Kurz überlegte er, dann entschied er sich. "Und, ihr zwei? Ich dachte mir, da Kristallstern jetzt mit Honigpelz gegangen ist und ihr doch neu Schüler seid, solltet ihr heute auch schon etwas machen können." Neugierig beobachtete er die Reaktion seiner Töchter.


Amselpfote

"Das ist super, ich werde da sein!", rief sie ihrem Mentor nach. Dann sah sie ihren Vater erwartungsvoll an. "Was denn, Papa? Nun sag schon!" Amselpfote wusste genau, dass ihr Vater sie und ihre Schwester extra auf die Folter spannte. "Was können wir denn machen, hm?", wollte sie wissen. Sie liess sich keinerlei Gefühlsregung anmerken, doch innerlich jubelte alles in ihr. "Hoffentlich gehen wir etwas richtig Tolles machen!", dachte sie.

Eichensplitter

Eichensplitter lachte. "Na gut, ich sage es euch: Was haltet ihr davon, wenn ich euch Beide erst einmal auf einen kleinen Jagdversuch mitnehme?" Belustigt sah er seine Töchter an. "Ihr wart doch immer so begierig darauf, jagen zu lernen! Also kommt mit und versucht es - es macht Spass!" Eichensplitter lief Richtung Lagerausgang und sah auffordernd über die Schulter.


Amselpfote

Amselpfote jubelte. "Wir gehen jagen...ich meine, wir gehen wirklich jagen! Und zwar erlaubt! Das ist soo toll!", freute sich die schwarze Kätzin. "Komm, Hummelpfote, ich will nichts verpassen!", rief sie, während sie überglücklich hinter ihrem Vater her ins Territorium hüpfte.

Eichensplitter

Eichensplitter seufzte. "Ich war mit Amselpfote und Hummelpfote im Territorium, um ihnen wenigstens ein wenig jagen zu ermöglichen für heute. Sie wollten unbedingt etwas machen. Und dann habe ich unterwegs auf einmal Dornenpfotes und Apfeljunges Duft gerochen. So haben wir die Beiden gefunden."
Eichensplitter sah die Anführerin an. "Sie sind aus dem Lager weggegangen, weil es Apfeljunges langweilig war und Dornenpfote meinte, sie könne ihr das Territorium zeigen. Das war sehr leichtsinnig von ihnen. Dornenpfote als älteste Schülerin hätte ich so etwas als Letztes zugetraut, und auch Apfeljunges weiss genau um die Regeln. Sie gelten für alle, insbesondere für Junge!"
Traurig sah er die zwei Kätzinnen an. "Wie dem auch sei, die Beiden haben mich enttäuscht. Ich hätte das nicht erwartet von ihnen. Was mit ihnen geschieht, musst aber du entscheiden." Eichensplitter neigte den Kopf vor Kristallstern.

Eichensplitter

Eichensplitter seufzte erneut. Er hasste es selbst, zu schimpfen, aber was sein musste, musste sein. Langsam lief er zu Kristallstern. "Es tut mir leid...ich weiss nicht, wie sie ungesehen davon kommen konnten. Jedenfalls werden sie jetzt daran denken und das nicht wieder machen.", meinte er.
Von der Seite sah er die Anführerin an. "Hast du irgendwelche Sachen, die noch erledigt sein müssen?", fragte er.

Eichensplitter

Er nickte. "Ja, das hat sie. Aber sie ist ja auch selber schuld...", meinte er. "Also, wen willst du mitnehmen? Vielleicht könnten ja Hummelpfote und Amselpfote mitgehen?", schlug er vor. "Sie würden sich bestimmt freuen. Ihr kleiner Jagdausflug wurde ja leider unterbrochen."

Eichensplitter

Eichensplitter lief ein wenig unruhig unter dem Goldfelsen umher. Es war schon länger her, dass sie Kleeschimmer zusammen mit Feuerauge und Flockenpfote entsandt hatten. Vielleicht war etwas passiert? Jetzt, da die Streuner alles unsicher machten, könnte das wirklich sein.
Eichensplitter fasste einen Entschluss: Er würde zwei Katzen zur Sicherheit rausschicken, um nachzusehen. Er lief zum Kriegerbau, und da Honigpelz und Goldregen noch wach und gerade da waren, fiel seine Wahl schnell auf die Beiden.
"Honigpelz, Goldregen.", miaute er leise und winkte mit dem Schweif. "Ich möchte, dass ihr noch einmal rausgeht und nach der Patrouille, die wir vor einiger Zeit entsandt haben, Ausschau hält, ja? Ich habe irgendwie ein schlechtes Gefühl, weil sie so lange brauchen...sie sind doch sonst so schnell." Er seufzte.
"Seid vorsichtig! Ich will nicht, dass euch etwas geschieht.", miaute er zum Schluss und dachte an seinen Bruder Herbstfeuer.